Wärmepumpen gelten als Schlüsseltechnologie für die Dekarbonisierung des Gebäude- und Industriesektors. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, müssen sie noch breiter eingesetzt werden. Die diesjährige BFE-Tagung zur Schweizer Wärmepumpenforschung zeigte konkrete Wege auf, wie Wärmepumpen vermehrt zur Anwendung kommen können.
Dabei wurde deutlich: Wärmepumpen sind zwar eine ausgereifte Technik, dennoch arbeiten Forschende kontinuierlich an ihrer Weiterentwicklung.
- Leon Brendel (OST) präsentierte neue Ansätze mit Kältemittelgemischen mit hohem Temperaturgleit, die die Effizienz steigern können. Tagungsbeitrag
- Cordin Arpagaus (OST) zeigte sechs internationale Beispiele, in denen Wärmepumpen bereits erfolgreich für industrielle Trocknungsprozesse genutzt werden – etwa bei der Verarbeitung von Stärke, Futtermitteln, Milchpulver, Reis oder Ziegeln. In der Schweiz werden transkritische CO₂-Booster-Wärmepumpen zur Trocknung von Bündnerfleisch eingesetzt. Tagungsbeitrag
- Gianfranco Guidati (ETH Zürich) zeigte auf, dass der erwartete Ausbau der Wärmepumpennutzung den Strombedarf in der Schweiz um rund 8,8 TWh pro Jahr erhöhen könnte. Durch den intelligenten Einsatz effizienter Technologien könnten jedoch mehrere TWh wertvoller Winterstrom eingespart werden.
Artikel im Fachmagazin für Erneuerbare Energien (Deutsch)
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